No hope for glory and medals - they only did their duty!
In den letzten Monaten des II. Weltkrieges, im pazifischen Raum wurden die Bedingungen für die US. Navy ständig schwieriger. Zwar konnte man die japanischen Truppen immer mehr in die Defensive drängen, gleichzeitig wurde aber auch deren Gegenwehr immer stärker und in Ihren Methoden extremer. Zahllose kleine Inseln und Archipele mussten zurückerobert werden, wobei man nie wusste wie groß die tatsächliche Besatzung der japanischen Garnison war.
Eine wesentliche Rolle bei diesem "Inselspringen" fiel dem US. Marine Corps zu. Sowohl deren Boden - als auch Fliegerstreitkräfte hatten die Aufgabe, auch das kleinste Widerstandsnest zu bekämpfen. Gerade diese von Ihren eigentlichen Einheiten oftmals abgeschnitten Gruppen japanischer Soldaten waren es jedoch, die sich in der Regel, getreu Ihrer Gesinnung, bis zum letzten Mann, auch in völlig aussichtsloser Lage verteidigten und dabei auch vor der Selbstaufopferung nicht zurückschreckten. So konnte es geschehen, dass die Einheiten des US. Marine Corps nicht selten in heikle Situationen gerieten, wenn eine "befriedete" Insel plötzlich von japanischen Truppen überfallen wurde. Die Versorgung dieser kämpfenden Einheiten stellte eine der größten Herausforderung für das US. Marine Corps dar. Sämtlicher Nachschub musste über tausende Seemeilen herangeschafft werden.
Das Diorama zeigt eine kleine Flugzeug Reparatur Werft, die zu einem Flugfeld gehört, dass von Truppen des US. Marine Corps auf einer der unzähligen Inseln im Zentral-Pazifik errichtet wurde. Diese Instandsetzungs-Einheiten leisteten unschätzbare Dienste unter oft genug denkbar widrigen Bedingungen. Schweres Gerät konnte nur selten mitgeführt werden, da diese Einheiten mit dem steten Vormarsch der Kampftruppen Schritt halten mussten und oft genug über Nacht mit Ihrer Staffel verlegt wurden. Dabei konnte es geschehen, dass man auf Inseln kam, die noch von feindlichen Truppen besetzt waren und die Mechaniker statt zum Schraubenschlüssel, zum Karabiner greifen mussten. Aber auch die eigentliche Arbeit dieser Werkstätten wurden durch die zum Teil extremen klimatischen Bedingungen erschwert. Die Maschinen der eigenen Staffeln mussten auf einem möglichst hohen Einsatzniveau gehalten werden und oft genug wurden auch notgelandete Flugzeuge fremder Einheiten Instand gesetzt. Bruchlandungen und Beschußschäden waren an der Tagesordnung. Malaria und Insekten taten ein Übriges. Das ständige hantieren mit hochexplosiven Stoffen wie Flugzeugbenzin, Munition und Bomben, sowie die stete Gefahr feindlicher Fliegerangriffe machten das Leben nicht leichter.
Auf dem Vorfeld ist eine Vought F4U-1D "Corsair" der US. Marine Corps - Jagdstaffel VMF-312 abgestellt. Die Maschine weist deutliche Beschussschäden auf, die offensichtlich von einem Einsatz in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes stammen. (Der Motor ist getroffen und hat Öl verloren, mit solchen Schäden fliegt eine einmotorige Maschine nicht mehr sehr weit) Obwohl die "Corsair" als eine sehr robuste Maschine bekannt war, ist bei der Landung das Steuerbordfahrwerk weggebrochen. Eines der Hauptprobleme mit der "Corsair", war die mangelnde Sicht des Piloten nach vorne unten während des Landeanfluges. Aus diesem Grund wurde die "Corsair" erst 2 Jahre nach Ihrem Debüt von der US. Navy als Träger-maschine akzeptiert. Abgesehen davon waren jedoch Überschläge und Bruchlandungen an der Tagesordnung, wenn Maschinen von Ihren Einsätzen zurückkehrten. Die 2. Maschine ist eine Grumman F6F-5 "Hellcat", der US. Navy Jagdstaffel VF-15. Sie dürfte auf Grund eines kleineren Defektes auf diesem Stützpunkt gelandet sein, da Sie zu dieser Zeit an Bord des Flugzeugträger CV-9 "USS Essex" stationiert war. Die "Hellcat" wurde zur gleichen Zeit wie die "Corsair" entwickelt und der US. Navy vorgestellt. Der Entwurf von Grumman stellte sich jedoch als so erfolgreich heraus, dass die "Hellcat" praktisch über Nacht zum Standardjäger der US. Navy avancierte. Erst mit dem Auftauchen der japanischen Kamikazeflieger benötigte die US. Navy einen Jäger mit noch höherer Geschwindigkeit und besseren Manöveriereigenschaften. In der bislang verschmähten "Corsair" fand Sie dann letzten endlich Ihren erfolgreichsten Jäger überhaupt.
Die 3. Maschine ist eine Kawanishi N1K2-J "Shiden-kai" US - Codenname "George". Sie wurde anscheinend während eines Angriffes so schwer beschädigt, dass dem Piloten keine andere Wahl als eine Notlandung auf diesem Stützpunkt blieb. Feindmaschinen derer man auf diese Art und Weise habhaft wurde, wurden nicht selten wieder Instand gesetzt und nachgeflogen. Auf diese Weise erhielt man detaillierte Kenntnisse über deren Flugleistungen und Eigenschaften. Derartige Informationen wurden auf direkten Weg an die eigenen Luftstreitkräfte weitergegeben um den eigenen Piloten mögliche Wege zu zeigen wie man mit dieser Bedrohung am effektivsten umgehen konnte. Waren die Beschädigungen an solchen Beutestücken hingegen zu groß, baute man bestenfalls einige interessante Teile aus und der Rest wurde von einer Pionier-einheit gesprengt oder verschrottet. Eine gewisse Zahl derartiger Relikte überlebte die Jahrzehnte jedoch und stellt heute für Sammler so genannter "Warbirds" einen kaum zu bezahlenden Wert dar. Das Flugfeld scheint vor einiger Zeit japanische Besitzer gehabt zu haben. Das Wrack eines Toyota-Tanklasters spricht dafür. Auch die Hütten stellen einen ansonsten eher ungewohnten Luxus dar, den man jedoch sicherlich gerne von den vorherigen Eigentümern übernommen hat. Man hat sogar schon Zeit gefunden Duschen und eine Bar zu errichten.
USN 89 René Hieronymus Scale 1:72 Building time: approx. 565 hrs.
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